Inklusion an der Selma-Lagerlöf-Oberschule
Vielfalt als Chance
An der Selma-Lagerlöf-Oberschule werden Schülerinnen und Schüler mit den Förderbedarfen Lernen, Sprache, Sehen und Verhalten inklusiv beschult. Dies bedeutet, dass Kinder mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam unterrichtet werden. Durch die Bereitstellung von speziellen Mitteln und Methoden können alle Schülerinnen und Schüler auf ihrem individuellen Lern- und Leistungsniveau an gemeinsamen Unterrichtsinhalten arbeiten. So wird an unserer Schule soziale Kompetenz gefördert und die Schülerinnen und Schüler erlernen von Anfang an, wie besonders und einzigartig jeder Mensch ist. Zurzeit arbeiten zwei Förderschullehrerinnen von der Balthasar- Leander Schule (Förderschule Lernen) an der Selma-Lagerlöf-Oberschule in den Klasse 5- 9, sowie eine Kollegin vom Mobilen Dienst Sehen. Sie unterstützen und beraten die betreffenden Eltern und Kollegen in allen sonderpädagogischen Belangen. Dies geschieht durch:
- sonderpädagogische Diagnostik, vor allem in den 5. Klassen
- Erstellen/ Bereitstellen von differenzierten Unterrichtsmaterialien und Lernkontrollen
- unterrichtsbegleitende Maßnahmen im Klassenverband oder in Kleingruppen, vor allem in den Hauptfächern
- Unterstützung bei der Erstellung von individuellen Förderplänen
- Mitarbeit bei der Zeugniserstellung, sowie Bereitstellung von Kriterien zur Leistungsbewertung
- Beratungsgespräche mit den Erziehungsberechtigten
- Zusammenarbeit mit anderen Institutionen (Therapeuten, Ärzten, Jugendamt etc.)
Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist dabei besonders wichtig. Bei den halbjährlich stattfindenden Elterngesprächen wird der individuelle Förderplan vorgestellt und besprochen. Er wird in Zusammenarbeit mit allen in der Klasse unterrichtenden Lehrerkräften erstellt und umfasst die Hauptfächer Mathematik, Deutsch und Englisch, sowie das Arbeits- und Sozialverhalten.
Deutsch als Zweitsprache (DaZ)
Die Selma-Lagerlöf-Oberschule Harsefeld hat ein Sprachförderkonzept für ausländische Schüler mit wenig oder keinen Deutschkenntnissen entwickelt. Neuzugänge werden in einem Förderkurs Deutsch als Zweitsprache (DaZ) unterrichtet, nach einem Jahr erhalten sie Förderunterricht. Erstsprachen an unserer Schule sind zurzeit Arabisch, Griechisch, Kurdisch, Moldawisch, Polnisch, Russisch, Spanisch und Türkisch. Diese Aufzählung variiert und kann in kurzer Zeit schon unvollständig sein. Alle Schüler besuchen eine Regelklasse. Sie bekommen mindestens einen Paten, also einen Mitschüler, der ggf. ihre Sprache beherrscht und der sich um sie kümmert. In Absprache mit der Stundenplankoordinatorin versuchen wir den Förderunterricht so in den Stundenplan der ausländischen Schüler zu legen, dass sie von Anfang an möglichst sinnvoll am Regelunterricht der Klasse teilnehmen können. Das bedeutet, dass sie die Fächer Sport, Mathematik, Englisch, Kunst, Musik, Hauswirtschaft, Werken, Technik, WPK Informatik, Schülerfirma nach Möglichkeit nicht versäumen sollten. Der DaZ-Unterricht beschränkt sich nicht auf die reine Sprachvermittlung, sondern berührt immer wieder aktuelle Themen (Feiern im Jahreskreis, Bedeutung der Feiertage, politische Ereignisse wie z. B. 30 Jahre Mauerfall, Arbeit mit dem Atlas, Aufzeigen der Herkunft der Schüler, typische Speisen aus den Herkunftsländern, Christentum und Islam etc.)
Die Sprachbildungsbeauftragte unterstützt den Regelunterricht bei Bedarf inhaltlich. Im Grunde wird in jeder Stunde bedürfnisorientiert gearbeitet. Sind Formulare verteilt worden, so klären wir deren Bedeutung und helfen beim Ausfüllen. Soll ein Praktikumsplatz gesucht werden oder steht die Bewerbung bei der Schülerfirma an, so erfragen wir Fähigkeiten und Neigungen, erarbeiten Berufswünsche, schreiben Bewerbungsanschreiben und Lebenslauf und üben die telefonische oder persönliche Bewerbung im Rollenspiel. So dient ein großer Teil des DaZ-Unterrichts auch der Entlastung der Klassen- und Fachlehrer.
Der Sportunterricht ist hier besonders zu erwähnen: Hier lernen die neu zugewanderten Schüler durch Nachahmung und mit Spaß, gepaart mit körperlicher Betätigung, sehr schnell deutsche Begriffe kennen und zu beachten.
Eine besondere Rolle spielt außerdem unsere Schülerfirma, die auch die ausländischen Schüler an den Berufsalltag heranführt.